Kinderlieder





Alle Vögel sind schon da

Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle! Welch ein Singen, Musiziern, Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren! Frühling will nun einmarschieren, kommt mit Sang und Schalle.

Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen! Amsel, Drossel Fink und Star und die ganze Vogelschar wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen!

Was sie uns verkünden nun, nehmen wir zu Herzen: „Wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen.“








Komm lieber Mai

Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün und laß uns an dem Bache die kleinen Veilchen blühn! Wie möchten wir so gerne ein Blümchen wieder sehn, ach, lieber Mai, wie gerne einmal spazieren gehen!

Doch wenn die Vöglein singen, und wir dann froh und flink auf grünem Rasen springen, das ist ein munter' Ding! Drum komm und bring vor allem uns viele Veilchen mit, bring auch viel Nachtigallen und schöne Kuckucks mit!







Ein Vogel wollte Hochzeit machen

Ein Vogel wollet Hochzeit machen in dem grünen Walde. Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Die Amsel war der Bräutigam, die Drossel war die Braute.

Die Gänse und die Anten, die war'n die Musikanten.

Der Uhu, der Uhu, der bringt der Braut die Hochzeitsschuh'.

Der Kuckuck schreit, der Kuckuck schreit, er bringt der Braut das Hochzeitskleid.

Der Sperling, der Sperling, der bringt der Braut den Trauring.

Die Taube, die Taube, die bringt der Braut die Haube.

Die Lerche, die Lerche, die führt die Braut zur Kirche.

Brautmutter war die Eule, nahm Abschied mit Geheule.

Der Uhu, der Uhu, der macht die Fensterläden zu.

Die Vogelhochzeit ist nun aus, die Vögel fliegen all' nach Haus.







Suse, liebe Suse

Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh? Die Gänslein gehen barfuß und haben kein' Schuh.

Der Schuster hat Leder, kein' Leisten dazu, drum kann er den Gänslein auch machen Kein' Schuh!







Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar; der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.

Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder; kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen und laß uns ruhig schlafen und unsern kranken Nachbarn auch.







Der Kuckuck und der Esel

Der Kuckuck und der Esel, die hatten einen Streit, wer wohl am besten sänge, wer wohl am besten sänge zur schönen Maienzeit, zur schönen Maienzeit.

Der Kuckuck sprach: „Das kann ich!“ und hub gleich an zu schrei'n. „Ich aber kann es besser!“ „Ich aber kann es besser!“ fiel gleich der Esel ein, fiel gleich der Esel ein.

Das klang so schon und lieblich, so schön von fern und nah; sie sangen alle beide, sie sangen alle beide Kuckuck, Kuckuck, J-a! Kuckuck, Kuckuck, J-a!







Kommt ein Vogel geflogen

Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein' Fuß, hat ein Zettel im Schnabel, von der Mutter ein' Gruß.

Lieber Vogel, fliege weiter, nimm ein' Gruß mit, einen Kuß, denn ich kann dich nicht begleiten, weil ich hierbleiben muß.







Kuckuck, Kuckuck

Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald: „Lasset uns singen, tanzen und springen!“ Frühling! Frühling wird es nun bald!

Kuckuck, Kuckuck läßt nicht sein Schrei'n: „Komm in die Felder, Wiesen und Wälden!“ Frühling, Frühling, stelle dich ein!

Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held, was du gesungen, ist dir gelungen: „Winter, Winter räumet das Feld!“







Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf! Der Vater hüt' die Schaf, die Mutter schüttelt's Bäumelein, da fällt herab ein Träumelein. Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf! Am Himmel ziehn die Schaf, die Sternlein sind die Lämmerlein, der Mond der ist das Schäferlein. Schlaf, Kindlein, schlaf!







Guten Abend, gut' Nacht!

Guten Abend, gut' Nacht! Mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck'! Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt, morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.

Guten Abend, gut' Nacht! Von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum! Schlaf nun selig und süß, schau im Traum's Paradies.







Ein Männlein steht im Walde

Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm; es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um. Sag, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem purpurroten Mäntelein?

Das Männlein steht im Walde auf einem Bein und hat auf seinem Haupte schwarz' Käpplein klein. Sag, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem kleinen schwarzen Käppelein?







Häslein in der Grube

Häslein in der Grube saß und schlief, saß und schlief. Armes Häslein bist du krank, daß du nicht mehr hüpfen kannst? Häslein hüpf, Häslein hüpf!







Weißt du, wieviel Sternlein stehen?

Weißt du, wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt? Gott der Herr hat sie gezählet, daß ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen Zahl.

Weißt du, wieviel Mücklein spielen in der hellen Sommerglut? Wieviel Fischlein auch sich kühlen in der kalten Wasserflut? Gott der Herr rief sie mit Namen, daß sie all' ins Leben kamen, daß sie nun so fröhlich sind, daß sie nun so fröhlich sind.